Warum haben eigentlich so viele Soldaten auf Zeit keine Pflegepflichtversicherung, obwohl sie gesetzlich vorgeschrieben ist?
Erst heute hat sich wieder ein Maklerbüro bei uns gemeldet. Der Kunde (Soldat) hat seit über 1,5 Jahren keine Pflegeversicherung mehr. Ob wir da mit unserer Erfahrung im Soldatenmarkt vielleicht weiterhelfen könnten…
Der nächste Kracher, auch dieses Jahr passiert:
Soldat, SaZ 13, scheidet aus der Bundeswehr aus. Pflegepflichtversicherung? Hat er nicht. Nie abgeschlossen.
Diese unglaublichen Fälle häufen sich leider und deshalb möchte ich in diesem Artikel einmal die häufigsten Gründe beleuchten, warum Soldaten ggf. keine Pflegeversicherung (mehr) haben. Basierend auf meinen Erfahrungen als ehemaliger Offizier in der Bundeswehr und der Beratungspraxis unseres Teams.
Die zwei Hauptgründe im Fokus
- Soldat wusste es einfach nicht
Viele Soldaten sind sich nicht bewusst, dass die Pflegepflichtversicherung für sie verpflichtend ist. Das ist oft auch ein Versäumnis der Vorgesetzten, denn die Aufklärung und Kontrolle sollte Teil des Führungsprozesses sein. Leider erfährt man dann erst an der Raucherinsel oder beim Dienstzeitende: „Oh, ich habe gar keine!“ Das kann richtig teuer werden – wir hatten Fälle, in denen Soldaten nach 13 Jahren Dienstzeit über 5.000 € nachzahlen mussten, weil sie zurück in die gesetzliche Pflegeversicherung mussten. - Beiträge wurden nicht gezahlt
Der zweite Grund ist, dass Soldaten zwar eine private Pflegepflichtversicherung abgeschlossen haben – was übrigens sehr sinnvoll ist, da du Geld sparst und eine Anwartschaft für die Krankenversicherung sichern kannst –, aber die Beiträge nicht bezahlt wurden. Wenn das Konto nicht gedeckt ist, versucht der Versicherer mehrfach abzubuchen. Klappt das nicht, kündigt er die Anwartschaftsversicherung, und weil die Pflegepflicht daran gekoppelt ist, fällt sie ebenfalls weg. Das Problem? Niemand merkt es – bis zum Dienstzeitende.
Das böse Erwachen am Dienstzeitende ohne Pflegeversicherung
Stell dir vor: Du willst nach der Bundeswehr in eine neue Krankenversicherung – egal ob gesetzlich oder privat. Dann kommt automatisch die Frage: „Zeig uns mal deinen Nachweis über die Pflegeversicherung.“
Wenn du die Beiträge jahrelang nicht gezahlt hast, gibt’s kein Zurück. Du musst nachzahlen, und on top droht ein Ordnungsgeld in Höhe von mehreren Tausend Euro. Der Versicherer DARF dich nicht aufnehmen. Das ist kein Spaß! Ebenso haben wir auch immer wieder Soldaten am Dienstzeitende, die bei der Krankenversicherung nach der Bundeswehr abgelehnt werden, weil sie negative Schufa-Einträge haben. Neben Vorerkrankungen ist das leider ein häufiger Ablehnungsgrund.
Beispiel aus der Praxis: Ein Soldat dachte, er sei clever, indem er die Beiträge „spart“. Die Bundeswehr hatte den Nachweis in SAP akzeptiert, aber beim Dienstzeitende kam raus: Keine Versicherung. Ergebnis? Hohe Nachzahlungen und jede Menge Papierkram. Kein schöner Start ins Zivilleben. Dass er am Disziplinarverfahren vorbeigeschrammt ist, ist noch Glück im Unglück.
Unter bestimmten Voraussetzungen können wir Soldaten helfen, die Pflegepflichtversicherung rückwirkend abzuschließen. Bitte nimm dazu Kontakt mit uns auf. Je näher du am Dienstzeitende bist, desto herausfordernder wird es. Aber auch diese Fälle haben wir bereits gelöst.
Meine Erfahrung: Jetzt handeln, Probleme sparen
Mein Appell an dich: Kümmere dich rechtzeitig um deine Pflegepflichtversicherung – egal ob du selbst betroffen bist oder jemanden kennst. Die Strategie „Das merkt schon keiner“ geht nicht auf. Es kommt raus, und die Folgen sind teuer und nervenaufreibend.
- Check deine Situation: Hast du eine Pflegepflichtversicherung für Soldaten? Sind die Beiträge aktuell?
- Private Option nutzen: Eine private Pflegepflichtversicherung spart dir Geld und sichert deine Anwartschaft.
- Hilfe holen: Wenn du unsicher bist, melde dich bei uns – wir klären das für dich.
Fazit: Sei schlauer
Die Pflegepflichtversicherung ist kein Thema, das du ignorieren solltest. Informiere dich, zahle deine Beiträge und spare dir Ärger am Dienstzeitende. Schau dir unsere verlinkten Ressourcen an, und wenn du Fragen hast, kontaktiere uns direkt.
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