Versicherungen als Soldat direkt zum Dienstzeitende kündigen?

Wenn Soldaten ihre Checkliste zum Dienstzeitende durchgehen, kommt automatisch auch die Frage auf, ob sich die abgeschlossenen Versicherungen auch noch als Zivilist lohnen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es oft nicht ratsam ist, die Versicherungen vorschnell zu kündigen. Daher kommt hier eine kleine Orientierungshilfe.

Anwartschaft nach dem Dienstzeitende behalten?

Bei der Frage ob die Anwartschaft behalten werden soll, steht zunächst im Raum, was der berufliche Plan nach der Bundeswehr ist. Denn davon hängt auch die Entscheidung zur Krankenversicherung nach der Dienstzeit als Soldat ab.

Sollte die private Krankenversicherung gar nicht infrage kommen, weil z.B. grundsätzlich keine Selbstständigkeit, keine Weiterbildung und kein Einstieg in den öffentlichen Dienst geplant ist, macht es durchaus Sinn, die Pflegeversicherung mit Anwartschaft zu kündigen. Allerdings ist ein Neuabschluss mit steigendem Alter wegen der zu beantwortenden Gesundheitsfragen immer unwahrscheinlicher. Besteht also eine Möglichkeit, die PKV zu aktivieren, sollte die Versicherung aufrechterhalten werden bis Klarheit besteht.

Ebenso sollte unbedingt geprüft werden, ob es sich um einen neuen Optionstarif (ab 2019) handelt, der nicht mehr die Beihilferegelung beinhaltet. Diese Tarife sind veraltet und somit ,,nutzlos“.

Sollte der Versicherer (z.B. LVM) den Tarif nicht automatisch angepasst haben, ist eine Kündigung anzuraten. Bei Neuabschluss einer privaten Krankenversicherung wäre ohnehin eine erneute Gesundheitsprüfung notwendig. Daher bringt die Anwartschaft dem ehemaligen Soldaten hier leider nichts.

Dienstunfähigkeitsversicherung nach DZE kündigen?

Bei der Dienstunfähigkeitsversicherung ist zu prüfen, ob die Versicherung nach einem Statuswechsel weiterhin aufrechterhalten wird. Dies sollte für den Einzelfall geprüft werden. Im Normalfall ist eine Kündigung nicht notwendig, weil zivile Berufe abgedeckt sind und ein Neuabschluss teurer wäre als die Dienstunfähigkeitsversicherung als Berufsunfähigkeitsversicherung nach dem Dienstzeitende weiterzuführen.

In jedem Fall sollten ehemalige Soldaten eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben und keineswegs darauf verzichten, nur weil sie keine Uniform mehr tragen. Die Arbeitskraft ist das höchste Gut und sollte entsprechend abgesichert werden.

Pflegeversicherung nach dem Dienstzeitende als Soldat

Die Pflegeversicherung für aktive Soldaten ist auch für ehemalige Soldaten verpflichtend und kann nicht einfach gekündigt werden.

Sofern der Soldat in die gesetzliche Krankenversicherung wechselt, läuft ebenfalls die Pflegeversicherung über die GKV. Wenn die Anwartschaft in eine PKV aktiviert wird oder nach dem Dienstzeitende eine neue private Krankenversicherung abgeschlossen wird, folgt die Pflege der Krankenversicherung und wird entsprechend auch privat abgerechnet. Hier gibt es also keinen Anpassungsbedarf.

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Stefan Heusinger

Ich bin geboren und aufgewachsen im ,,echten Norden". Nach meinen 13 Dienstjahren als Feldjägeroffizier im In- und Ausland habe ich in die Digitalbranche gewechselt. Hier bei Bundeswehr-Pflegepflicht.de schreibe ich über eigene Erfahrungen, Absicherungsthemen und alles, was nützlich für aktive und ehemalige Soldaten ist. Du hast Vorschläge? Schreib mir gern!

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